
Alptraum auf Urlaubsinsel Rhodos – Tausende Touristen fliehen vor den Flammen
Frankfurter Rundschau
Auf der Insel Rhodos sind Waldbrände außer Kontrolle. Tausende Urlauber fliehen zu Fuß mit ihren Koffern. In den sozialen Netzwerken sind schockierende Bilder zu sehen.
Rhodos – Eine außergewöhnliche Hitzewelle sucht Griechenland heim. Seit Tagen wüten Waldbrände. Auf der griechischen Urlaubsinsel Rhodos mussten 30.000 Menschen evakuiert werden. Das Feuer ist am Sonntagmorgen (23. Juli) weiter außer Kontrolle. Es brennt an drei Fronten, berichten griechische Medien unter Berufung auf die Feuerwehr, im Süden, in der Mitte und im Norden. Starke Winde fachen die Flammen an. Überstürzt mussten Urlauber ihre Hotels verlassen. Bewohner wurden evakuiert. In den sozialen Netzwerken sind Videos zu sehen, wie Menschen zu Fuß mit ihrem Gepäck auf der Straße entlang laufen.
Touristen fliehen vor den Flammen auf Rhodos. Mithilfe der Küstenwache, privaten Booten und Bussen wurden die Menschen aus der Gefahrenzone gebracht. Im Süden der Insel sind die Hotels im Moment fast komplett ausgebucht. Etwa 20.000 Deutsche befinden sich laut einer Sprecherin des Deutschen Reiseverbands (DRV) auf der Urlaubsinsel. Am Samstagnachmittag geriet das Feuer im Süden der Insel außer Kontrolle. In kurzer Zeit musste die Menschen die Orte verlassen. Dramatische Situationen spielen sich ab.
„Manche Menschen sind im Bikini geflüchtet. Einfach in dem, was sie gerade anhatten“, erzählt Nina (28) aus Köln dem Sender RTL. Die 28-Jährige hatte mit ihrem Freund Thomas auf Rhodos Urlaub gemacht. Die beiden wollten am 22. Juli abreisen. Dann kommt das Feuer ihrem Hotel immer näher. Der Rauch habe das Atmen schwer gemacht. Zudem sei es extrem heiß gewesen, erzählt Nina dem Sender. Sie habe so etwas noch nie erlebt. Telefonieren sei unmöglich gewesen. Es habe kein Netz gegeben, alle Leitungen „tot“.
„Wir hatten nasse Sportsocken vor dem Mund, weil man sonst kaum noch atmen konnte“, berichtet Nina. Mit einem Taxi sei das Paar zum Flughafen gelangt. Der Fahrer habe nur noch Platz für zwei Personen gehabt. Ein Glücksfall. Sie wollten nicht mehr auf den Bus des Reiseveranstalters warten. Die beiden sind laut RTL inzwischen in Deutschland gelandet. Wenn, auch mit einem Umweg und Verspätung. Andere Urlauber sitzen noch auf der Insel Rhodos fest.
„Für die Evakuierten sind Sammelpunkte im Norden der Insel geplant, bis die Feuer gelöscht sind. Oberste Priorität hat der Schutz von Leib und Leben.“ Dem DRV zufolge wollen sich Reiseveranstalter an ihre Kunden wenden, die in den nächsten Tagen eine Reise nach Rhodos planen. Sie würden dann die Information erhalten, ob die Reise stattfinden könne.