Alpakas und Esel in Frankfurt
Frankfurter Rundschau
Große Begeisterung über den Streichelzoo am Gerhart-Hauptmann-Ring – besonders bei den Kindern.
Ungeduldig springen die Kinder auf der Wiese herum. Erst muss noch eine Umzäunung aufgebaut werden, dann ist es endlich soweit: Zwei Alpakas und zwei Esel aus einem Anhänger werden in das aufgestellte Gehege geführt. „I-ah, i-ah“, rufen zwei kleine spanischsprechende Jungs und klatschen in die Hände. Eselsprache ist international. Die größeren Kinder haben sich schon mit Karotten versorgt, um die Tiere zu füttern. So auch Lena und Ines, beide acht Jahre alt, die voller Begeisterung ständig losspringen um Nachschub zu holen. Rund siebzig Großeltern, Eltern und Kinder haben sich bei dem Streichelzoo im Gerhart-Hauptmann-Ring eingefunden und sind vor allem von dem sechs Monate alten Eselnachwuchs entzückt. „Vor zwei Wochen waren es gut doppelt so viele Besucher“, zeigt sich Quartiersmanagerin Janina Korb zufrieden. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie zweimal mit großem Erfolg den Streichelzoo organisiert. „Die Aktion ist, ehrlich gesagt, coronabedingt entstanden“, erklärt Korb. Die meisten Familien hätten im vergangenen Jahr nicht verreisen können und mit ihren Kindern in den Wohnungen festgesessen. „Auch wir mussten ja fast zwei Jahre pausieren und alle Veranstaltungen in Räumen absagen“, sagt sie. Ihre Kollegin Barbara Steffan, Sozialarbeiterin in der katholischen Pfarrgemeinde St. Lioba habe dann die Idee mit dem Streichelzoo gehabt. „Es sollte ein niedrigschwelliges Angebot für Kinder und Familien im Freien sein“, erläutert Korb. Und freut sich, dass ihr „Ferien- und Erfahrungsprogramm“ gut angenommen wird. Seit 2016 ist Korb die Quartiersmanagerin für die Nordweststadt. Ihre Aufgabe sieht sie darin, Begegnungen und die Identifikation mit dem Stadtteil zu fördern, ansässige Vereine und Einrichtungen zu vernetzen, Nachbarschaft zu leben und Impulse und Bedürfnisse aus der Bewohnerschaft für Angebote aufzunehmen und umzusetzen. Am 1. Juli hat sie ihr neues Büro im Sozial- und Kulturzentrum im Tassilo-Sittmann-Haus, Gerhart-Hauptmann-Ring 398, bezogen. In Zusammenarbeit mit der Smartwork gGmbH, der Betreiberin des Gebäudes, und dem Verein Vokus 398 solle das Stadtteilzentrum aufgebaut und mit Leben gefüllt werden. „Jetzt haben wir mehr Platz und verschiedene Räume, darunter einen großen Veranstaltungsraum, die wir nutzen können“, schwärmt die 33-Jährige und hat viele Pläne: ein Repaircafé, einen Treffpunkt für junge, alleinerziehende Mütter, einen offenen Treff für Jugendliche. Im großen Saal schweben ihr Kino-, Theater- und Konzertangebote vor. Auch Workshops zu verschiedenen Themen sollen wieder angeboten werden. Und vor allem soll es wieder ein Martinsfeuer geben. Das sei immer etwas ganz Besonderes in der Nordweststadt. „Da kommen zwischen 600 und 700 Menschen aus der Nachbarschaft zusammen und die Älteren erzählen mit leuchtenden Augen, wie es früher war“, begeistert sie sich.More Related News