
Alle schauen nach Belarus – und übersehen die nächste große Krise
Die Welt
Auf dem Balkan droht neue Instabilität. Russland unterstützt in Bosnien nach Kräften den ultranationalistischen Serben Dodik, der mit der Abspaltung droht. Das erinnert an die Lage auf dem Balkan, die zum Ersten Weltkrieg führte. Doch die EU greift nicht durch.
Der Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens führte in Europa zu dem blutigsten Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg. Seither ist der Balkan ein Pulverfass. In Bosnien-Herzegowina hat sich die Lage zugespitzt. Hinter dem ethnisch-regionalen Konflikt verbirgt sich auch ein geopolitisches Machtringen. WELT beantwortet die wichtigsten Fragen.
„Bosnien-Herzegowina sieht sich seiner schwersten existenziellen Bedrohung der Nachkriegsperiode konfrontiert“: So schreibt es der Spitzenvertreter der internationalen Gemeinschaft in Sarajevo, Christian Schmidt, in seinem jüngsten Bericht an die Vereinten Nationen. Potenziell könne die Lage eskalieren. Das weckt Erinnerungen an die Balkankriege, die mit dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens und der Abspaltung einzelner Staaten einhergingen.