"Alle haben fürchterliche Todesangst"
ZDF
Entwicklungshelferin Suzana Lipovac kritisiert, dass unklar ist, wer zur Ausreise berechtigt ist. "Alle fühlen sich bedroht", sagt sie.
Suzana Lipovac, Gründerin der Hilfsorganisation KinderBerg bekommt zurzeit "unfassbar viele Anrufe" - von Menschen in Afghanistan, die evakuiert werden wollen. "Niemand ist direkt körperlich bedroht, aber alle wissen, wie das Regime der Taliban war und haben fürchterliche Todesangst", sagt Lipovac. Auch Menschen in Deutschland riefen sie an, weil sie wollen, dass jemand mit Familie evakuiert wird. "Das Problem ist, wir wissen nicht, wer berechtigt ist", sagt sie. Körperliche Gewalt habe bisher niemand erfahren, aber die psychische Unsicherheit sei sehr groß, darüber was kommen wird und unter den Taliban wieder möglich sein könnte. Sie sagt: In den vergangenen 20 Jahren habe sie mit 700 Menschen in Afghanistan zusammengearbeitet - mit den jeweiligen Familien mache das drei bis vier Tausend Menschen allein für ihre Organisation - noch einer der kleinsten in Afghanistan. "Solange wir nicht wissen, wer ausreisen darf, können wir nicht sagen 'geh zum Flughafen'", sagt sie. Denn der sei gefährlich - gerade wenn man dort tagelang ausharre, vielleicht noch mit kleinen Kinder.More Related News