Aliens sorgen für Aufregung in den USA: Demokraten und Republikaner fordern Klarheit
Frankfurter Rundschau
Demokraten und Republikaner sind sich beim Thema Ufos und Aliens ausnahmsweise einig. Eine Gesetzesänderung soll mehr Transparenz schaffen.
Washington, D.C. – Nur selten finden die politischen Lager in den USA ein Thema, bei dem sie einer Meinung sind. In Medienberichten entsteht meist der Eindruck, das Land sei tief gespalten. Wenn sich die Demokraten und die Republikaner dann doch einmal in ihren Ansichten übereinstimmen, erregt das Aufsehen.
Jetzt ist es mal wieder so weit - und zwar in einem ganz speziellen Fall: Es geht nämlich um Ufos und Aliens. Der New Yorker Senator und demokratische Mehrheitsführer Chuck Schumer hat sich mit einer überparteilichen Gruppe im US-Kongress dieses Themas angenommen. Seit Jahrzehnten seien die Menschen in den USA „von mysteriösen und unerklärlichen Objekten“ fasziniert, sagte Schumer in einer Erklärung. Nun sei es an der Zeit, dass sie Antworten erhielten. Die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf, etwas über „Technologien unbekannten Ursprungs, nicht-menschliche Intelligenz und unerklärliche Phänomene“ zu erfahren.
Dazu brachte die Gruppe um Schumer und den Republikaner Mike Rounds eine Änderung des National Defense Authorization Act (NDAA) ins Gespräch. Damit würde das Nationalarchiv verpflichtet, eine Sammlung von Aufzeichnungen „unidentifizierter Luftraumphänomene“ („Unidentified Aerial Phenomena“, kurz: UAP) zu erstellen. Alle Regierungsstellen müssten ermitteln, welche ihrer Aufzeichnungen in diese Sammlung gehören – „unter der Vermutung der sofortigen Offenlegung“. Ein Prüfungsausschuss soll jedoch eingreifen und die Geheimhaltung bestimmter Dokumente unter Angabe von Gründen empfehlen können.
Bei der Änderung des NDAA geht es den Kongressmitgliedern um mehr Transparenz. Laut Schumer hat „die schiere Zahl und Vielfalt“ der Ufo-bezogenen Behauptungen „einige Personen im Kongress zu der Annahme veranlasst, dass die Regierung über einen langen Zeitraum hinweg wichtige Informationen über UAPs verschwiegen“ hätte. „Glaubwürdige Beweise und Zeugenaussagen“ deuteten dem 64-seitigen Antrag zufolge aber darauf hin, „dass Ufo-Aufzeichnungen existieren, die nicht freigegeben“ worden seien.
Schumers Vorstoß folgt brisanten Behauptungen des früheren Geheimdienstmitarbeiters David Grusch, der gegenüber Medien behauptet hat, dass die USA über „intakte und teilweise intakte“ Objekte „nicht-menschlichen Ursprungs verfügen“. Für den Republikaner Marco Rubio ist die Sache deshalb offensichtlich. Entweder sei das, was Whistleblower Grusch behaupte, „teilweise oder völlig wahr“, sagte der stellvertretende Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des Senats in einem Interview mit NewsNation, oder aber „einige wirklich kluge, gebildete Leute in unserer Regierung“ seien „verrückt“ und „führen uns auf eine falsche Fährte“.