Alicia King: "Bevor ich Nikki verloren hätte, hätte ich so weitergelebt wie bisher"
RTL
Sie sind das ungewöhnlichste Ehepaar an der Côte d'Azur: die „Goodbye Deutschland“-Auswanderer Nikki & Alicia King. Jetzt sprechen sie über ihr bewegtes Leben.
Sie sind das ungewöhnlichste Ehepaar an der Côte d'Azur: die "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Nikki und Alicia King. Als sie sich in einem Düsseldorfer Café kennenlernen, heißt Alicia noch Alexander. In der großen Vox-Doku "Männlich, weiblich, divers - Was ist das dritte Geschlecht?" erzählen die beiden mehr zu ihrer emotionalen und aufregenden Geschichte und Alicia verrät im Video auch, was ihr heute noch schwer zu schaffen macht.
Um ihrem Idealbild einer Frau möglichst nahe zu kommen, ließ Alicia diverse Schönheitseingriffe vornehmen. Anders als die meisten Betroffenen begann Alicia ihre Transition erst im höheren Alter. So lernte ihre Frau Nikki Alicia kennen, als sie noch Alex war und als heteronormativer Mann in Düsseldorf lebte. In der neuen VOX-Doku verrät Alicia jetzt, dass aus Alex niemals eine Frau geworden wäre, wenn Partnerin Nikki damit ein Problem gehabt hätte. "Bevor ich Nikki verloren hätte, hätte ich so weitergelebt, wie bisher, weil sie war mir wichtiger als alles andere", so Alicia.
Für Ehefrau Nikki war das eine Selbstverständlichkeit. Sie erklärt: "Wenn ich mit Alex zusammenbleibe, dann ist es nicht fair, ihm das zu verwehren. Denn es war immer schon sein innigster Wunsch schon von seiner Kindheit an und wozu lebt man dann eigentlich? Man hat ja nur das eine Leben."
Die Abkürzung "m/w/d" findet sich heute in jeder Stellenanzeige. Kein Wunder, denn schon seit 2018 ist es in Deutschland erlaubt, sich neben 'männlich' oder 'weiblich' als dritte Geschlechter-Option 'divers' in amtliche Papiere eintragen zu lassen. Damit sind auch Firmen verpflichtet, ihre Anzeigen genderneutral zu formulieren. Doch: Was verbirgt sich eigentlich hinter der Bezeichnung 'divers'? Was ist das dritte Geschlecht?Inzwischen trauen sich immer mehr intergeschlechtliche, non-binäre und transsexuelle Menschen öffentlich zu sprechen. Auch gesellschaftlich wurde in den letzten Jahren schon einiges erreicht. Doch sind die Probleme von Transmenschen und Intergeschlechtlichen also gelöst? Mitnichten. Noch immer werden sie beruflich und privat häufig diskriminiert. Und in weiten Teilen der Gesellschaft gelten Trans- und Intergeschlechtlichkeit noch immer als Krankheit. Dieses gesellschaftliche Stigma ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für deren Angehörige und Freunde ein großes Problem.
SPIEGEL TV begleitet seit Jahren Menschen, deren tatsächliches Geschlecht nicht dem bei der Geburt zugewiesenen entspricht und versucht mit ihnen zu ergründen, was die Identität eines Menschen tatsächlich ausmacht.
Die komplette Doku "Männlich, weiblich, divers - Was ist das dritte Geschlecht?" sehen Sie am Samstag, den 15. Januar ab 20:15 uhr bei VOX. Im Anschluss an die TV-Ausstrahlung steht die Sendung zum Streamen auf RTL+ bereit. (rgä)