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Algier sperrt Luftraum für französische Jets
DW
Zwischen Algerien und Frankreich sind diplomatische Spannungen am Wochenende offen eskaliert. Auslöser waren einige Bemerkungen des französischen Präsidenten.
Französische Militärmaschinen dürfen algerisches Territorium bis auf weiteres nicht überfliegen. Das bestätigte ein Sprecher des französischen Generalstabs in Paris. Die Flugzeugbesatzungen müssten ihre Flugpläne anpassen, die eigentlichen Operationen seien jedoch nicht betroffen. Frankreich nutzt den algerischen Luftraum normalerweise für Flüge in Richtung Sahelzone, wo eigene Truppen im Rahmen der Anti-Terror-Operation "Barkhane" im Einsatz sind.
Am Samstag hatte Algerien seinen Botschafter aus Paris zurückgerufen. Die ehemalige französische Kolonie ist verärgert über Aussagen, die die Tageszeitung "Le Monde" dem Hausherrn im Élysée-Palast zugeschrieben hat. Präsident Emmanuel Macron hatte von einer neuen "offiziellen" Geschichtsschreibung nach der Unabhängigkeit des Maghrebstaates gesprochen, die nicht auf Wahrheiten beruhe, sondern durch einen "Diskurs des Hasses" auf Frankreich geprägt sei. Darauf fuße das politisch-militärische System in Algerien. Zuvor hatte Paris bereits die Visa-Regelungen für Menschen aus Algerien, Marokko und Tunesien verschärft.