Alarmstufe Rot: Teile Deutschlands werden drei Tage von Dauerregen überspült – eine Region besonders betroffen
Frankfurter Rundschau
Unzählige Blitze und Hagelkörner prasselten in den vergangenen Tagen auf Deutschland herunter. Die Unwetter weichen nun einem Dauerregen, erklären Experten.
Kassel – Die Unwetter in Deutschland haben es in diesem Sommer in sich, am Samstagnachmittag und -abend schlugen erneut Gewitter brachial zu. Betroffen davon ist vor allem der Südosten des Landes, doch auch Baden-Württemberg bekommt die Wucht zu spüren. Nach ganz viel Hitze entlädt sich nun vieles.
Im bayerischen Kissing bei Augsburg führte das dazu, dass das Unwetter ein ganzes Bierzelt umwarf. Dabei verletzten sich zwölf Menschen, sechs von ihnen schwer. Der gesamte Kurort Bad Bayersoien im Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Rund 150 Dächer wurden beschädigt. Knapp zehn Zentimeter große Hagelkörner durchbrachen Solarzellen, beschädigten Autos und sorgten dem Bericht nach für Verkehrschaos. In Traunstein fiel, so ein vifogra-Bericht, ein frei stehender Baukran auf ein Wohnhaus. Durch Unwetter in Odelzhausen scheinen Wassermassen den Ort geflutet zu haben und treiben wie ein reißender Fluss durch die Straßen. Massive Hagelkörner hatten den Ort in eine weiße Landschaft verwandelt.
Das Polizeipräsidium Schwaben Nord berichtete zudem von zahlreichen weiteren Einsätzen. Dabei handelte es sich demnach hauptsächlich um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Gewitter und starke Regenfälle haben in Südhessen und im Main-Kinzig-Kreis in der Nacht zum Samstag zu vielen Feuerwehreinsätzen geführt. In Darmstadt sorgte Starkregen für einige vollgelaufene Keller, wie die Feuerwehr mitteilte. Innerhalb von zweieinhalb Stunden wurden der Leitstelle Darmstadt 50 Einsatzorte gemeldet. Und auch in Österreich zog die Superzelle eine Spur der Verwüstung nach sich.
Doch mit den Blitzgewittern soll nun erst einmal Schluss sein – es folgt Dauerregen in weiten Teilen Deutschlands. Und das tagelang. Wobei das Land zweigeteilt in die meteorologisch letzte Sommerwoche geht. Vor allem für den Westen und Nordwesten sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen freundlichen Sonne-Wolken-Mix voraus. Die Höchstwerte bewegten sich rund um die 20-Grad-Marke.
Besonders betroffen vom Dauerregen werde das Allgäu sein, dort werden bis Dienstagmorgen punktuell nochmals 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Gebietsweise könnten es 40 bis 80 Liter pro Quadratmeter werden. „Entsprechend hoch ist die Hochwasser- und Überschwemmungsgefahr - aber auch die Gefahr von Murenabgängen“, erklärte DWD-Meteorologe Martin Jonas. Im Dauerregen werden nur Höchstwerte um 14 Grad erwartet. Die DWD-Alarmstufe Rot auf der Warnkarte gilt noch bis Dienstag im Alpenvorland Bayerns, aber auch in Konstanz, Ravensburg und die Region Friedrichshafen. Doch auch im Norden, bei Hannover, Bremen, Hamburg dürfte einiges runterkommen.