
Aktivisten: Antarktis-Schutz kommt zu kurz
n-tv
Die Antarktis ist einer wachsenden Bedrohung ausgesetzt - die Tiere und ihr Lebensraum sind gefährdet, insbesondere durch den Klimawandel. Der Antarktisvertrag soll Regeln für den Schutz der Region festlegen. Doch Umweltaktivisten gehen die Entscheidungen in diesem Jahr nicht weit genug.
Umweltorganisationen haben sich enttäuscht über die Ergebnisse einer internationalen Antarktis-Tagung gezeigt. "Dass sich die Staaten nicht auf Maßnahmen zum Schutz der Antarktis und ihrer Tierwelt einigen konnten, steht in krassem Widerspruch zur Realität der Klimakrise", kritisierte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), laut einer Mitteilung der Antarctic and Southern Ocean Coalition (ASOC) nach dem mehrtägigen Treffen.
An der jährlich stattfindenden Konsultativtagung zum Antarktis-Vertrag (ATCM), die dieses Mal von Deutschland ausgerichtet worden war und am 23. Mai begonnen hatte, nahmen mehr als 400 Delegierte aus über 50 Ländern persönlich oder virtuell teil. Die Organisationen äußerten "tiefe Besorgnis und Enttäuschung" etwa darüber, dass keine Einigung auf dringend notwendige Maßnahmen gegen die wachsende Bedrohung des antarktischen Lebensraums erzielt worden sei.
So sei ein von Großbritannien stammender Vorschlag, den Kaiserpinguin als besonders geschützte Art auszuweisen, nicht angenommen worden. Obwohl viele Regierungen den Aktionsplan zum Schutz des Kaiserpinguins, der vom Aussterben bis 2100 bedroht sei, unterstützt hätten, habe China argumentiert, das Ausmaß dieser Bedrohung bedürfe weiterer wissenschaftlicher Forschung.
