Aktionswoche und Demo gegen MSC-Deal
n-tv
Am 4. September will Rot-Grün den Einstieg der Reederei MSC beim Hafenlogistiker HHLA in der Bürgerschaft endgültig absegnen. Hafenarbeiter und die Gewerkschaft Verdi rufen erneut zum Protest auf.
Hamburg (dpa/lno) - Mit einer Aktionswoche und einer neuerlichen Demonstration wollen die Gewerkschaft Verdi und Hafenarbeiter noch einmal ihr Nein zu einem Einstieg der weltgrößten Reederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA bekräftigen. "Wir bleiben dabei: Der Deal ist schlecht für Hamburg", sagte der für den Hafen zuständige Verdi-Fachbereichsleiter André Kretschmar. Mit ihm würde die politische Kontrolle durch gewählte Abgeordnete aus der Hand gegeben. Auch würden die Geschicke des Hafens dann von der MSC-Eigentümerfamilie Aponte bestimmt, "die kein Interesse am Gemeinwohl hat".
Hamburgs rot-grüner Senat möchte die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) an Bord holen, um die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt soll dabei 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent an dem Unternehmen halten. Bislang gehörten der Stadt rund 70 Prozent, der Rest war in Streubesitz.
Im Gegenzug will MSC ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals vom kommenden Jahr an erhöhen und bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr fast verdoppeln. Daneben will die Schweizer Reederei in Hamburg auch eine neue Deutschlandzentrale bauen und zusammen mit der Stadt das HHLA-Eigenkapital um 450 Millionen Euro aufstocken.