Aktionswoche für Kindern aus suchtbelasteten Familien
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Schwerin (dpa/mv) - Die Suchtkrankheit der Eltern beeinträchtigt in Mecklenburg-Vorpommern das Aufwachsen von mindestens 3674 Kindern und Jugendlichen - für etwa zwei Drittel davon nachhaltig. Wie die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (Lakost) am Dienstag in Schwerin mitteilte, geht das aus Daten der Sucht- und Drogenberatungsstellen des Landes aus dem Jahr 2020 hervor. Da aber nur Fälle erfasst würden, bei denen Eltern mit massiven Alkohol- oder Drogenproblemen Hilfe suchten, sei mit einer deutlich höheren Dunkelziffer zu rechnen.
Auf das Schicksal der Kinder und bestehende Hilfsangebote soll mit einer bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien vom 13. bis 19. Februar aufmerksam gemacht werden. Im Rahmen dieser Woche veranstaltet Lakost nach eigenen Angaben ein Web-Seminar zu Hilfen für drogengeschädigte Kinder und deren Familien. Die Vielzahl von Anmeldungen aus den Bereichen Suchtberatung, Schulsozialarbeit oder Geburtshilfe zeigten einen großen Fortbildungsbedarf.
Die Sucht von einem oder von beiden Elternteilen habe vielfältige Auswirkungen auf betroffene Kinder und Jugendliche. Dies könnten körperliche Schäden infolge von Drogen- oder Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft sein. Auch die Psyche der Kinder leide, wenn Beschaffung und Konsum von Suchtmitteln den Alltag in der Familie bestimmten. Kinder suchtkranker Eltern hätten ein sechsfach höheres Risiko, selbst abhängig zu werden oder psychische Störung zu entwickeln, hieß es. Bundesweit seien rund drei Millionen Kinder und Jugendliche von der Suchtkrankheit ihrer Eltern betroffen.