Aktion auf gesperrter Autobahnbrücke als Friedensbotschaft
n-tv
Die Autobahnbrücke über das Rahmedetal im Sauerland ist marode, dieses Jahr soll sie abgerissen werden. Nun wird das Bauwerk für einen eindrucksvollen Friedensappell genutzt. Besichtigt werden soll die bemalte Brücke nun aber nicht, mahnt die Autobahn-Gesellschaft.
Lüdenscheid (dpa/lnw) - Bewaffnet mit Farbeimern und Farbwalzen hat eine Gruppe von Aktionskünstlern die gesperrte und für den Abriss vorgesehene Rahmedetalbrücke der A45 bei Lüdenscheid für eine Friedensbotschaft genutzt. Seit Sonntag ist auf dem Bauwerk in riesigen Buchstaben der Schriftzug "Lasst uns Brücken bauen" zu lesen. Daneben ist eine ukrainische Nationalfahne mit Friedenszeichen gemalt und der Hashtag #BRIDGEPLEASE. Insgesamt ist der Schriftzug etwa 300 Meter lang.
Ein Internetvideo des Künstlerkollektivs Willi & Söhne zeigt, wie eine Gruppe von Menschen früh am Morgen auf die Brücke geht und dann Farbe anbringt. Die Aktion verstehen die circa 70 Mitwirkenden als Zeichen gegen Hass und Spaltung und als Zeichen für ein Miteinander. Das Künstlerkollektiv Willi & Söhne wurde nach eigenen Angaben mit der Dokumentation der Straßenkunst-Aktion beauftragt. Die eigentlichen Initiatoren benannte das Kollektiv nicht - man selbst sei nur ein "Dienstleister".
Und was sagt die für die Brücke zuständige Autobahn GmbH des Bundes? Der Schriftzug und die Botschaft seien in zweifacher Hinsicht positiv, sagte die Westfalen-Direktorin der Gesellschaft, Elfriede Sauerwein-Braksiek. ""Lasst uns Brücken bauen" – genau das wollen wir tun: Brücken bauen, um die Infrastruktur zu erhalten, aber auch Brücken zu den Menschen." In der jetzigen Zeit sei dies wichtiger denn je. Die Aktion sei zwar "sicher nicht rechtlich konform, aber sie setzt Akzente".