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Aki Takase und Daniel Erdmann: „Is’t It Romantic?“ – Erinnerungen an eine Kreuzung
Frankfurter Rundschau
Aki Takase und Daniel Erdmann im Duo: Ist es nicht romantisch?
Einfach schön, bei dieser Musik genau hinzuhören. Moment mal: Einfach? Schön? Das will erklärt werden. Daniel Erdmann, Saxofone, ist schließlich kein melodienseliger Schönspieler, sondern Erfinder raffinierter Klänge und rauer, beziehungsreicher und gern auch mehrdeutiger Linien. Und der Pianistin Aki Takase fehlt jeglicher Hang zur Vereinfachung und zu dahinplätschernder Gefälligkeit, statt dessen agiert sie geistesgegenwärtig, oft unvorhersehbar, witzig und auch mal kontrovers. Mit anderen Worten: Das Schöne an dieser Musik resultiert nicht aus Harmoniebedürfnis und Traditionsbindung, sondern aus Raffinesse und Reibung, aus eigensinnigen Wegen im Zusammenspiel. Trotzdem: Wie schön, wenn Daniel Erdmann durch die Artikulationsgeschichte des Tenorsaxofons streift, eine Klanggebung nach der anderen durchspielt und auskostet, keine Phrase so beendet, wie er sie angefangen hat – und dabei ein geschlossenes und emotional intensives Gebilde nach dem anderen produziert. Ach, und einfach wunderschön, wie Aki Takase mit Zufällen jongliert, bremst und beschleunigt, Zwischenräume sucht und findet und dann die Initiative an sich zieht, wie ihre rechte Hand einzelne Töne kantig und polyrhythmisch dahinperlen lässt und dann mit Nachdruck und beidhändiger Anschlags-Wucht zu einem anderen Ufer davonstürmt.More Related News