
Afghanistan: Rotes Kreuz übergibt Kliniken an Taliban
n-tv
Das Internationale Rote Kreuz ist intensiv in Afghanistan aktiv. Da das Geld fehlt, gibt es bereits acht Kliniken an die Taliban ab. Nun sollen 25 weitere folgen. Ein Minister erhebt derweil schwere Vorwürfe gegen Nichtregierungsorganisationen im Allgemeinen - sie sollen gestohlen haben.
Angesichts fehlender Finanzierung will das Rote Kreuz in Afghanistan die Verantwortung für 25 Kliniken an die militant-islamistischen Taliban abgegeben. "Wir übergeben diese Verantwortung jetzt an die Behörden", schrieb Eloi Fillion, Leiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Afghanistan, auf der Plattform X. Ein Sprecher des Taliban-Gesundheitsministeriums bestätigte die Übergabe zum Monatsende. "So Gott will, versuchen wir die Leistungen aus unserem Haushalt zu finanzieren", teilte der Sprecher auf Anfrage mit.
Seit mehreren Wochen drohte bereits ein Ende des Projekts wegen fehlender Spenden. Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hatte das Rote Kreuz den Betrieb von insgesamt 33 Kliniken in dem von Krieg und humanitären Krisen geplagten Land sichergestellt. Mehr als 10.000 Fachkräfte wurden in den Krankenhäusern beschäftigt, in denen landesweit rund 26 Millionen Menschen und damit knapp zwei Drittel der Bevölkerung versorgt wurden. Acht Kliniken waren Ende August bereits nicht mehr Teil des Rotkreuz-Projekts.