AfD wird mit starker Delegation ins EU-Parlament einziehen
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Trotz der Querelen um den Spitzenkandidaten seiner Partei blickt AfD-Landeschef Bollinger optimistisch auf die Europawahl - und sieht die AfD künftig wieder an der Seite von Partnern in einer Fraktion.
Mainz (dpa/lrs) - Der rheinland-pfälzische AfD-Chef Jan Bollinger blickt mit Zuversicht auf die Europawahl und sieht auch bei der Zugehörigkeit seiner Partei zu einer Fraktion im EU-Parlament das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Wir werden auf jeden Fall mit einer starken Delegation ins EU-Parlament einziehen und wenn wir das tun, sind wir ein attraktiver Partner, werden die Reihen jeder Fraktion stärken", sagte er im Sommerinterview von "17:30 Sat.1 live".
"Und ich kann mir gut vorstellen, wenn wir dann nochmal in die Verhandlungen gehen, dass wir dann mit starken Partnern arbeiten werden in einer Fraktion im Europäischen Parlament", sagte Bollinger, der auch Vorsitzender der AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag ist. Zuletzt waren die AfD-Europaabgeordneten aus der rechten ID-Fraktion ausgeschlossen worden. Dies geschah im Nachgang zu scharfer Kritik unter anderem an Äußerungen des AfD-Abgeordneten und Europawahlspitzenkandidaten Maximilian Krah zur SS.
Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagte Bollinger dem Sender: "Ich glaube, viele verstehen nicht, dass die Sanktionen, die gegen Russland verhängt wurden, eben Russland nicht oder kaum schaden, unserer Wirtschaft und unseren Bürgern aber sehr." Daher seien diese Sanktionen nicht sinnvoll und sollten beendet werden. "Wir sind der Auffassung, dass man natürlich mit allen sprechen muss", sagte Bollinger.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.