AfD schickt Extremisten in Verteidigungsausschuss
ProSieben
Soldat, Bundestagsabgeordneter - und erkannter "Extremist": Im Verteidigungsausschuss geht es um brisante Geheimnisse und die Sicherheit Deutschlands. Eine Personalie der AfD sorgt für Aufregung.
Die AfD schickt einen vom Militärischen Abschirmdienst (MAD) als "Extremisten" erkannten und in den Bundestag gewählten Soldaten in den Verteidigungsausschuss. Die Fraktion nominierte Hannes Gnauck (30) am Freitag als eines von vier AfD-Mitgliedern in dem Gremium, wie Teilnehmer einer Fraktionssitzung bestätigten. Kritik kam sofort.
Der Verteidigungsausschuss hat die parlamentarische Kontrolle des Wehrressorts und der Bundeswehr zur Aufgabe. Teils wird auch in geheimen Sitzungen beraten, wenn es um die militärische Sicherheit, um Rüstungsprojekte oder die Zusammenarbeit mit Verbündeten geht.
Der AfD-Politiker Gnauck war in den Blick der Verfassungsschutzbehörden geraten. Nach früheren Berichten war er auch Botschafter der Jugendorganisation Junge Alternative in Brandenburg, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird. Er schrieb im April 2020 in dem in der rechten Szene beliebten "Compact-Magazin", das vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Verdachtsfall gelistet wurde. "Meine Bundeswehr: Als Patriot in den Reihen der deutschen Armee" lautet die Überschrift des Artikels.