AfD-Politiker werfen Parteispitze im Fall Krah Versagen vor
n-tv
Noch halten die AfD-Parteichefs Weidel und Chrupalla an ihrem umstrittenen Europaspitzenkandidaten Krah fest. Nun kritisieren immer mehr AfD-Politiker ihre Parteispitze dafür. Warnungen habe es gegeben, sie seien jedoch ignoriert worden.
Mehrere AfD-Politiker sehen eine Mitverantwortung der Parteispitze für die Debatte um den Europawahl-Spitzenkandidaten Maximilian Krah. Sie hätte von einer Parteiführung eine Entscheidung und nicht nach langer Wartezeit "ein Mäuslein" erwartet, sagte die scheidende AfD-Europaabgeordnete Sylvia Limmer im Deutschlandfunk. "Man duckt sich weg und übernimmt nicht die politische Verantwortung. Und das ist insoweit verstörend, weil die Vorwürfe oder die Ungereimtheiten um die Person Maximilian Krah dem Bundesvorstand in Gänze bekannt waren", fügte sie hinzu.
Bereits am Mittwochabend hatte der AfD-Europaabgeordneten Nicolaus Fest erklärt, dass er die Hauptverantwortung bei den Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla sehe. "Sie wurden mehrfach darauf hingewiesen, dass dies ein, ich sag mal: Blindgänger ist, der jederzeit hochgehen kann", sagte er im RTL-"Nachtjournal". Die beiden Parteivorsitzenden hätten sich aber über alle Warnungen hinweggesetzt.
Krah steht seit Tagen in der Kritik, unter anderem, weil ihm mögliche Geldzuweisungen aus Russland unterstellt werden und einer seiner Mitarbeiter wegen des Verdachts der Spionage für China verhaftet wurde. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat zwei Vorermittlungen begonnen. Krah selbst weist alle Vorwürfe zurück und hatte am Mittwoch nach einem Gespräch mit Weidel und Chrupalla betont, dass er Spitzenkandidat der AfD bei der Europawahl bleibe. Er habe persönlich kein Fehlverhalten an den Tag gelegt, so Krah.