AfD-Politiker Siegmund verliert nach Potsdam-Treffen Amt
n-tv
Dass er dabei gewesen sei, bedeute nicht, dass er die dort vertretenen Positionen teile. Dieser Auffassung folgt der Landtag in Magdeburg nicht und entzieht dem AfD-Politiker den Vorsitz eines Landtagsausschusses.
Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat AfD-Politiker Ulrich Siegmund nach seiner Teilnahme an einem Treffen radikal rechter Kreise in Potsdam als Vorsitzenden des Sozialausschusses abberufen. 71 Abgeordnete stimmten im Parlament in Magdeburg für die Abberufung. Es gab 21 Nein-Stimmen. Damit wurde die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht.
Siegmund war nach dem Treffen in Potsdam in die Kritik geraten. Der AfD-Co-Fraktionschef hatte erklärt, dort als Privatperson gewesen zu sein. Teilgenommen hatten daran auch andere AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, sprach dort nach eigenen Angaben über "Remigration".
Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Siegmund erklärte, er sehe überhaupt keinen Anlass, seine Position als Vorsitzender des Sozialausschusses zu räumen. Nur weil er in einem Raum sitze und einen Vortrag anhöre, hieße das nicht, dass er dem Gesagten zustimme.