AfD in Hessen wählt Ex-„Flügel“-Mann und rückt nach rechts
Frankfurter Rundschau
Andreas Lichert bildet im hessischen Landesverband der AfD eine Doppelspitze mit Robert Lambrou. Das entscheidet der AfD-Landesparteitag in Frankfurt.
Frankfurt – Die hessische AfD rückt nach rechts. An ihrer Spitze steht künftig neben dem bisherigen Vorsitzenden Robert Lambrou ein Anhänger des für aufgelöst erklärten „Flügels“ in der Partei, der 46-jährige Andreas Lichert aus Bad Nauheim. Das entschied der AfD-Landesparteitag am Wochenende in Frankfurt.
Der 54-jährige Wiesbadener Lambrou betont stets, die AfD sei eine bürgerliche, konservativ-liberale Partei. Lichert kündigte an, er wolle gemeinsam mit Lambrou, der früher bei der SPD gewesen sei, die inhaltliche Breite der Partei repräsentieren. Er selbst stehe für ein freiheitlich-konservatives, rechtes Profil. Rechtsextremismusvorwürfe seien aber Unsinn.
Der Verfassungsschutz hatte die Aktivitäten des „Flügels“, eines vom Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke gegründeten Netzwerks, 2020 als rechtsextrem eingestuft. Daraufhin hatte sich der „Flügel“ für aufgelöst erklärt. Lichert sagte, der „Flügel“ existiere nicht mehr. Seine Mitglieder seien aber noch vorhanden, und darüber sei er froh.