AfD-Chef soll aus Partei fliegen: Kritik am Bundesvorstand
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Der AfD-Landesvorsitzende Jens Kestner kritisiert den Bundesvorstand seiner Partei, weil dieser ihn loswerden will. Er habe dies über die Presse erfahren, sagte Kestner der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Bislang liege ihm noch keine Stellungnahme des Bundesvorstandes vor. "Es wäre schon wünschenswert, dass solche Dinge innerhalb des Vorstandes vertraulich bleiben."
Eine Mehrheit des AfD-Bundesvorstandes sprach sich am Montag in einer Telefonkonferenz dafür aus, ein Parteiausschlussverfahren gegen den dem rechten Lager zugerechneten niedersächsischen Landeschef zu beantragen. Eine Ämtersperre für Kestner sei jedoch nicht beschlossen worden, hieß es.
Im Februar hatte der niedersächsische Landesvorstand bei der Landeswahlleitung Zweifel an der Gültigkeit der bisherigen Kandidatenliste für die Bundestagswahl geäußert, die im Dezember 2020 aufgestellt worden war. Bei der ursprünglichen Aufstellung hatte das Kestner-Lager den Kürzeren gezogen. Moderatere Kräfte, die die ursprüngliche Liste dominierten, hielten die Formfehler für inszeniert und sahen in der Neuaufstellung den erfolglosen Versuch, das Kräfteverhältnis umzukehren.