Acht Kinder an den Schalthebeln der Macht
Die Welt
Nicaraguas Staatspräsident Daniel Ortega war einst ein gefeierter Freiheitskämpfer. Doch seine Präsidentschaft ist längst zum Geschäftsmodell für ihn und seine Familie geworden. Formal eine Demokratie, steht das Land an der Seite von zwei lateinamerikanischen Diktaturen.
Die Reaktion des revolutionären Bruderstaats auf die Proteste in Kuba ließ nicht lange auf sich warten. Am Tag nach den Massendemonstrationen erhielt das attackierte Regime in Havanna eine flammende Solidaritätsbekundung aus Nicaragua. Daniel Ortega, Präsident des kleinen mittelamerikanischen Landes, versicherte der kubanischen Regierung Beistand gegen „diese imperialistische Destabilisierung“, gegen die man sich gemeinsam „mit aller unbesiegbaren Kraft unserer Seelen und Kulturen“ durchsetzen werde. Denn sie sei ja längst angebrochen, „die glorreiche Zeit des Volkes“. In Nicaragua allerdings muss sich das Volk vor seinem Präsidenten mindestens so in Acht nehmen wie die Kubaner vor ihren Revolutionsführern. Und allzu laut zu demonstrieren traut sich hier kaum noch einer. Nachdem sich 2018 Proteste gegen eine Reform der Sozialversicherung zu landesweiten Demonstrationen ausgeweitet hatten, ließ Ortega die Kritik gewaltsam niederschlagen. Es gab mehr als 300 Tote, mehr als 50.000 der 6,3 Millionen Einwohner flohen ins Ausland.More Related News