Abschied von der Herdenimmunität
n-tv
Lange kursiert in der Corona-Pandemie der Begriff von der Herdenimmunität, die das Virus besiegen könne. Doch offenbar kann die Herdenimmunität im Fall von Sars-Cov-2 nicht das leisten, was sie in anderen Pandemien geschafft hat.
Der Direktor des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), Anthony Fauci, hat gemeinsam mit anderen Wisschaftlern im "Journal of Infectious Diseases" ein Papier veröffentlicht, in dem er das Konzept der klassischen Herdenimmunität für das Coronavirus für nicht anwendbar erklärt. Demnach ist in der Corona-Pandemie eine klassische Herdenimmunität nicht mehr möglich, aber auch nicht notwendig.
Bisher war davon ausgegangen worden, dass Herdenimmunität erreicht ist, wenn etwa zwei Drittel der Bevölkerung durch Impfung oder Erkrankung Antikörper gegen das Coronavirus bilden konnten. Das ist inzwischen beispielsweise in Deutschland der Fall, trotzdem sind die Ansteckungszahlen noch immer hoch.
Laut dem aktuellen RKI-Wochenbericht sind in Deutschland inzwischen circa 77 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal und 76 Prozent vollständig geimpft; 59 Prozent haben bereits eine Auffrischimpfung. Geht man von den vollständig Geimpften aus, sind das in Deutschland 63,2 Millionen Menschen. Hinzu kommen 16,9 Millionen Menschen, die nach einer Corona-Infektion genesen sind. Damit sind die zwei Drittel auf jeden Fall erreicht, selbst wenn unter den Genesenen Geimpfte sind.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.