Abramowitsch-Unterstützung "muss aufhören"
ZDF
Seit Verhängung der Sanktionen gegen Roman Abramowitsch feiern die Fans des FC Chelsea den Klubbesitzer. Sehr zum Unwillen der Regierung.
Roman Abramowitsch steht wegen des Ukraine-Kriegs auf der Sanktionsliste der britischen Regierung, doch der Besitzer des Fußball-Champions-League-Siegers FC Chelsea bekommt immer noch viel Unterstützung. Die Abramowitsch-Rufe und Gesänge von Chelsea-Fans sind Premierminister Boris Johnson zunehmend ein Dorn im Auge.
Ein Sprecher des Regierungschefs forderte am Montag den sofortigen Verzicht auf jede Form der Anerkennung für den Milliardär. Die Menschen könnten ihre Leidenschaft und Unterstützung für ihren Klub auch zeigen, ohne auf solche Dinge zurückzugreifen, erklärte der Sprecher.
Abramowitsch ist nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wegen seiner angeblichen Nähe zu Präsident Wladimir Putin von der britischen Regierung sanktioniert und außerdem von der Premier League aus der Führung des Londoner Fußballvereins ausgeschlossen worden.
Sowohl am vergangenen Dienstag beim Spiel gegen Norwich als auch am Sonntag bei der Partie gegen Newcastle hatte Chelsea-Fans mit Rufen ihre Unterstützung für den 55-jährigen Abramowitsch zum Ausdruck gebracht.
Die Mahnung der Regierung an Chelsea-Anhänger könnte dabei mehr als nur Unverständnis ausdrücken. Denn der Verein ist für einen angestrebten Verkauf an einen neuen Besitzer und damit die Sicherstellung seiner Existenz auf Spitzenniveau weitgehend auf das Wohlwollen der Regierung angewiesen.
Nur durch eine weitere Lockerung der Sonderlizenz für die Fortführung des laufenden Spielbetriebs kann ein entsprechender Deal erfolgen. Laut Angaben von Johnsons Sprecher hat Chelsea bislang noch keinen Antrag auf mildere Einschränkungen gestellt.
Chelsea darf derzeit keine Spieler verpflichten oder Verträge verlängern, auch der Verkauf von Eintrittskarten und Merchandising-Artikeln ist untersagt, um weitere Einnahmen für Abramowitsch zu verhindern.