Abramowitsch navigiert Mega-Jachten in die Türkei
RTL
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch versucht offenbar mit allen Mitteln, zwei seiner vielen Mega-Jachten vor dem Zugriff der Behörden zu retten.
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch versucht offenbar mit allen Mitteln, zwei seiner vielen Mega-Jachten vor dem Zugriff der Behörden zu retten. Bisher gelingt dies dem Noch-Besitzer des FC Chelsea. Doch die Route der Schiffe gibt Rätsel auf.
Offiziell ist der russische Oligarch Roman Abramowitsch noch immer der Besitzer des englischen Fußball-Clubs FC Chelsea. Doch die "Blues" stehen zum Verkauf. Eine Folge der internationalen Sanktionen gegen reiche Russen im Zuge des Angriffskriegs in der Ukraine. Aber Abramowitsch wird nicht nur den FC Chelsea verlieren, sondern noch viele andere Luxus-Besitztümer, sie werden von den Regierungen der jeweiligen Länder beschlagnahmt. Schon vor den zunächst von Großbritannien und schließlich auch von der EU verhängten Sanktionen versuchte der Milliardär, viele Immobilien im Großraum London abzustoßen.
Unbedingt behalten und vor dem Zugriff der Behörden schützen will der 55-Jährige zwei seiner kostspieligsten Spielzeuge: die beiden Mega-Jachten "Solaris" und "Eclipse". Um die Boote, die einen geschätzten Gesamtwert von rund 1,3 Milliarden (!) Euro haben, gibt es in diesen Tagen reichlich Wirbel. So beobachten Jachtspotter vor allem die Bewegungen der "Solaris", die den Hafen von Barcelona nur einen Tag vor dem Inkrafttreten der UK-Sanktionen gegen Abramowitsch verließ. Seitdem irrt die Mega-Jacht scheinbar ziellos durch das Mittelmeer.
Nachdem es zunächst so aussah, als würde das Schiff Kurs Richtung Suezkanal nehmen, folgte ein Kurswechsel nach Norden Richtung Montenegro, das Land ist nicht Teil der EU. Darüber berichten mehrere Medien, unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters. Es heißt, dort wollte "Solaris" auftanken, um seine Reise fortzusetzen. Angeblich wurde dem Boot der Kraftstoff aber verwehrt. Als auch die EU den Oligarchen schließlich auf die Sanktionsliste setzte, verließ die "Solaris" Montenegro und bewegte sich im Schneckentempo Richtung Süden. In der Nähe der griechischen Insel Gavdos kam die Jacht dann einem anderen Boot, das unter russischer Flagge fährt, erstaunlich nahe: dem russischen Öltanker "Wjasma".
Der Tanker verschwand laut offiziellen Daten für mehrere Stunden aus dem Schiffs-Tracking-System AIS. Zur gleichen Zeit wurde die "Solaris" im Tracking mit einer Fahrtgeschwindigkeit von nur zwei Knoten ausgewiesen - eine Geschwindigkeit, die bei ausgeschalteten Motoren allein schon durch eine starke Strömung erreicht werden könnte. Nicht wenige Jachtspotter vermuten, dass die "Wjasma" die Order bekam, "Solaris" aufzutanken. Für so ein Manöver ist eine Mega-Jacht zwar eigentlich nicht ausgelegt, theoretisch ist es aber möglich.
Mittlerweile ist die "Solaris" nach einer Fahrt in der östlichen Ägäis laut Reuters in der türkischen Stadt Bodrum angekommen. Möglich ist, dass die "Solaris" auf ihrer Fahrt schon bald Gesellschaft von der "Eclipse" bekommt. Denn auch die zweite Mega-Jacht des Noch-Chelsea-Besitzers ist nach einer mehreren Tausend Meilen langen Reise mittlerweile an der türkischen Küste angekommen. Laut Daten der Tracking-Seite "Marinetraffic" liegt sie derzeit vor Marmaris, einer Mittelmeerstadt an der türkischen Riviera, vor Anker. Hinweise darauf, dass der Oligarch an Bord einer der beiden Jachten war, gibt es übrigens laut Reuters nicht. (Quelle: ntv.de, tno)