Abnehmspritzen beflügeln dänisches Bruttoinlandsprodukt
n-tv
Die dänische Wirtschaft soll laut Prognosen um 1,3 Prozent wachsen. Doch dann kommen Produkte von Novo Nordisk auf den Markt, die weltweit reißenden Absatz finden: Die Abnehmspritzen Wegovy und Ozempic. Und die sind derart erfolgreich, dass das BIP 2024 viel stärker steigen soll.
Die dänische Zentralbank hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum des Landes auch wegen der Erfolge des durch seine Abnehmspritzen bekannten heimischen Pharmakonzerns Novo Nordisk nahezu verdoppelt. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich um 2,4 Prozent zulegen, sagten die Währungshüter voraus. Bislang waren sie von 1,3 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr wird ein Plus von 1,4 (bislang: 1,3) Prozent vorausgesagt.
Die höhere Prognose sei zum Teil auf den Anstieg der Produktion durch dänische Pharmaunternehmen zurückzuführen, hieß es zur Begründung. Die Nummer eins Novo Nordisk stellt unter den Markennamen Wegovy und Ozempic gefragte Medikamente zur Gewichtsreduzierung und zur Behandlung von Diabetes her. Die Produktion des Unternehmens im Ausland fließe in die Berechnung des dänischen Bruttoinlandsproduktes ein, obwohl viele der Arbeitsplätze außerhalb des Landes angesiedelt seien.
Neben dem Erfolg von Novo Nordisk treibt auch die Wiederinbetriebnahme des dänischen Tyra-Gasfeldes in diesem Monat die Konjunkturaussichten nach oben. Dieses war 2019 für die weitere Erschließung vorübergehend geschlossen worden. "Ohne diese beiden Faktoren schätzen wir, dass die dänische Wirtschaft in diesem Jahr nur mit einer gedämpften Rate von 0,8 Prozent wachsen wird", sagte Notenbankchef Christian Kettel Thomsen.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.