Abgang von Formel-1-Teamchef wirft große Fragen auf
n-tv
Nach zehn Jahren endet die Ära Günther Steiner bei Haas. Der US-amerikanische Formel-1-Rennstall setzt seinen populären Teamchef vor die Tür. Das wirft Fragen auf: zu den Gründen der Trennung, zur Zukunft von Haas, zu einem möglichen Mega-Deal.
Die Formel 1 verliert einen ihrer Superstars. Das wirft gleich mehrere große Fragen auf. Denn Günther Steiner, der charismatische und streitbare Italiener, wurde zwar "technisch gesehen" nicht von Haas entlassen. So schreibt die britische BBC, Steiners Vertrag beim US-Rennstall sei schlicht nicht erneuert worden. Trotzdem kommt die Trennung nach zehn Jahren einem Rauswurf gleich. Zumal sie erst jetzt stattfindet: Sechseinhalb Wochen nach dem letzten Rennen 2023, sieben Wochen vor dem Saisonauftakt 2024.
Steiner hatte Haas ab 2014 federführend auf den Formel-1-Einstieg vorbereitet und war somit schon vor dem Debüt beim Großen Preis von Australien 2016 die zentrale Figur in den Plänen von Gründer und Eigentümer Gene Haas. Der neue Teamchef Ayao Komatsu, bislang leitender Renningenieur, hat nun den "Auftrag, das Potenzial des Teams durch die Förderung der Mitarbeiter sowie strukturelle Prozesse und Effizienz zu maximieren". Was Steiner offenkundig nicht mehr zugetraut wurde.
Der 58-Jährige kommt in der Teammitteilung selbst nicht zu Wort, was angesichts seiner Verdienste mindestens kurios erscheint - und auf ungelöste, womöglich eskalierte Konflikte hinweist. "In jüngerer Vergangenheit wuchsen innerhalb des Teams die Spannungen", berichtet ESPN, im Kern ging es dabei um "Ressourcen und Investment - beziehungsweise deren Mangel". Was zur wohl größten Frage führt, auf die in erster Linie Teameigentümer Gene Haas eine Antwort finden muss: Wo will Haas hin?