
A45-Brückensperrung: Mail-Verkehr nicht auffindbar
n-tv
Seit mehr als einem Jahr ist die Rahmede-Talbrücke der "Sauerlandinie" A45 gesperrt. Bis der Verkehr über einen Neubau fließt, dürfte es dauern. Wer trägt dafür die Verantwortung? Nun gibt es Wirbel um verschwundene Mails.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Nach der folgenschweren Sperrung der maroden Rahmede-Talbrücke der Autobahn 45 sind Mails der Landesregierung in der Sache nicht mehr auffindbar. Die Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag fordert seit längerem Aufklärung und will vor allem wissen, wann der geplante Neubau der gesperrten Brücke verschoben wurde. "Im Hinblick auf den zwischenzeitlichen Zeitablauf und personeller Wechsel innerhalb der federführenden Arbeitseinheit kann der Verbleib des von Ihnen angesprochenen E-Mail-Verkehrs nicht mehr nachvollzogen werden", sagte eine Sprecherin der NRW-Staatskanzlei am Sonntag. Recherchen des Nachrichtenportals t-online hatten die Lücke im Schriftwechsel aufgedeckt - danach sollen die Mails bei Absender und Empfänger gelöscht worden sein.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) war zuvor NRW-Verkehrsminister - er hatte den Vorwurf zurückgewiesen, Einfluss auf die Entscheidungen genommen zu habe. Diese seien auf der Fachebene getroffen worden.
Der amtierende Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte dem Verkehrsausschuss des Landtags am vergangenen Mittwoch mitgeteilt, dass das Ministerium am 15. Mai 2020 die Information erhielt, dass sich der Baubeginn auf mindestens 2026 verzögern werde, weil entgegen bisheriger Annahme ein Planfeststellungsverfahren für den Neubau erforderlich sei. Für eine abschließende Beurteilung der Abläufe, so der Bericht, wären die Projektakten erforderlich, die aber der Autobahngesellschaft des Bundes übergeben wurden.
