750 000 Thüringer engagieren sich ehrenamtlich
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Mitgestalten, Gemeinsinn, Spaß - das sind Gründe, warum sich viele Menschen in Thüringen in ihrer Freizeit ehrenamtlich betätigen. Aber es muss nicht immer ein Verein sein.
Erfurt (dpa/th) - Eine wachsende Zahl an Thüringern engagiert sich ehrenamtlich in Vereinen, Initiativen oder Stiftungen. Ihre Zahl sei in den vergangenen 20 Jahren deutlich auf derzeit rund 750.000 gestiegen, sagte Sozialministerin Heike Werner (SPD) am Dienstag in Erfurt. Das Spektrum für freiwilliges Engagement sei breit. Es reiche von Feuerwehren und Katastrophenschutz, Sportvereinen, Elternvertretungen und Bildungsangeboten, Natur- und Tierschutz bis zu den vielen Facetten von Traditionspflege und Sozialarbeit.
Mit einem Anteil von knapp 41 Prozent der Einwohner im Alter über 14 Jahren, die ein Ehrenamt bekleiden, liege Thüringen an der Spitze der ostdeutschen Länder und über dem Bundesdurchschnitt bei der sogenannten Engagementquote von knapp 40 Prozent, sagte Werner. Die Arbeit der Freiwilligen sei hoch zu schätzen, sie sei aber kein Lückenfüller für fehlende staatliche Infrastruktur. Die ehrenamtlich Tätigen "setzen ihre Freizeit für andere Menschen ein. Sie leisten so einen Beitrag für den Zusammenhalt in der Gesellschaft", sagte die Ministerin. Ihre Motivation sei aber auch Spaß, etwas mitgestalten zu können und Gemeinschaftsgefühl.
Unterstützung für die vielen Vereine und Initiativen gibt die vor 20 Jahren gegründet Ehrenamtsstiftung, die auch Fördermittel vergeben kann. Laut Werner hat sie in diesem Jahr knapp 3,6 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung. Geplant seien demnächst auch Hilfen für Vereine, die stark unter der Energiekrise litten.