7000 Simson-Fans in Zwickau: Besucher rufen rechte Parolen
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Freunde des Kult-Mopeds Simson sind in Zwickau zu einem viertägigen Treffen zusammengekommen. Allerdings trüben verbotene rechte Parolen und Gesten die Stimmung. Der Veranstalter distanziert sich.
Zwickau (dpa/sn) - Sie kamen alle: Star, Spatz, Sperber, Schwalbe und Habicht. Mehr als 7000 Simson-Fans sind in Zwickau zum deutschlandweit größten Treffen rund um die DDR-Kultmarke angereist. Die Veranstaltung sei lange gewesen, habe aber im Großen und Ganzen - mit ein paar Ausnahmen - Spaß gemacht, sagte der Veranstalter Dominic Würfel am Sonntag auf Anfrage. Einst waren die Mopeds im thüringischen Suhl hergestellt worden. Beim 21. Zwickauer Simson-Treffen auf dem Flughafen der Stadt standen seit Donnerstag (13. Juli) verschiedene Wettbewerbe auf dem Programm.
Am Samstag - dem Höhepunkt der Veranstaltung - gab es zudem eine Aftershow-Party mit Musik. Neben den nach Vögeln benannten älteren Modellen - allen voran der legendären Schwalbe - genießen auch die Vorwende-Maschinen S 50 und S 51 Kultstatus. Besonders beliebt sind die aus DDR-Zeiten stammenden Fahrzeuge, weil sie laut Einigungsvertrag offiziell Höchstgeschwindigkeiten von 60 Kilometern pro Stunde erreichen dürfen - mehr als vergleichbare Maschinen derselben Klassen, die mit Mopedführerschein gefahren werden dürfen.
Schätzungsweise seien von einst mehr als fünf Millionen gebauten Simson-Mopeds noch rund 500.000 allein auf deutschen Straßen unterwegs. Demnach wurden bis 1991 fast 6 Millionen Fahrzeuge gebaut. Die Mopeds wurden in über 20 Länder exportiert - unter anderem nach Ungarn, Angola, Ägypten und Marokko.