6500 Lederbälle gegen "blutige Spiele" in Katar
n-tv
Am Tag der WM-Auslosung in Doha kommt es früh zu Protesten. Ein deutscher Künstler lädt 6500 Bälle vor der FIFA-Zentrale in Zürich ab und warnt vor "blutigen Spielen" in Katar. Schon vorher gerät Präsident Gianni Infantino in die Kritik. Der sei ein "Propagandschausprecher", sagt ein Menschenrechtler.
Der Tag der WM-Auslosung für die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar hat mit einem spektakulären Protest begonnen. Im Morgengrauen lud der deutsche Künstler Volker-Johannes Trieb 6500 mit Sand gefüllte Fußbälle vor der Zentrale des Weltfußball-Verbands FIFA in Zürich ab. "Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande" prangerte auf den Lederbällen, die symbolisch für 6500 gestorbene Arbeiter auf Katars WM-Baustellen stehen sollen.
Das dem Werk von Truus Menger-Overstegen, einer niederländischen Widerstandskämpferin gegen die NS-Okkupation, entnommene Zitat soll dabei auf die "Ignoranz und Gleichgültigkeit" der FIFA im Angesicht der von zahlreichen Organisationen angeprangerten Menschenrechtsverletzungen im Emirat stehen, teilte der Künstler im Vorfeld der Aktion mit.
"In Katar wird Fußball gespielt? Es wird mit Menschenleben gespielt, und Spiele dieser Art sind nicht hinnehmbar", erklärte der Künstler: "Es werden blutige Spiele sein. Auf Kosten der Weltmeisterschaft sind in Katar beim Bau der Stadien viele tausend Menschen gestorben. Sie wurden wie Sklaven behandelt und sind an Hitze, an Erschöpfung oder wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen gestorben."