
50 Jahre nach Olympia-Attentat Ringen um Entschädigung
n-tv
Vor 50 Jahren gab es ein Attentat auf die Olympischen Sommerspiele in München. Elf israelische Sportler und ein deutscher Polizist starben. Der Schock sitzt bei Überlebenden und Angehörigen bis heute tief. Wie kann man dieses Trauma entschädigen? Eine aktuelle, brisante Frage.
München (dpa/lby) - Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz hat das Verhalten der Bundesrepublik gegenüber den Familien der Opfer des Olympia-Attentats von 1972 kritisiert. "Der staatliche Umgang mit dem schrecklichen Attentat, den Opfern und Hinterbliebenen nach dem Anschlag war unsensibel und völlig unzureichend und ist es bis zum heutigen Tag", sagte der stellvertretende Fraktionschef der Grünen im Bundestag am Montag der Mediengruppe Bayern. Die Bundesregierung arbeite intensiv daran, dass weitere Entschädigungen an die Familien gezahlt werden könnten. "Weiterhin müssen die gesamten Hintergründe des Anschlags lückenlos aufgeklärt werden. Eine Entschuldigung ist überfällig."
Bislang stehe man mit den Angehörigen noch nicht in Kontakt, man werde diesen aber in den kommenden Tagen aufnehmen, sagte von Notz weiter. Er verwies auf den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP, wonach Lücken im Opferentschädigungsrecht und bei der Opferhilfe geschlossen werden sollten. Zudem wolle man den Umgang mit Opfern und Hinterbliebenen solcher Anschläge "insgesamt empathischer und würdiger" gestalten.
Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) warf der Bundesrepublik am Montag Staatsversagen vor. Deutschland müsse seine historische Verantwortung annehmen und die Angehörigen der ermordeten Terror-Opfer sowie die Überlebenden angemessen entschädigen. "Alles andere ist wegschieben und beschweigen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. So wie bislang könne man die Opfer und deren Familien nicht behandeln. "Das ist ein Weg, der ist beschämend für die Bundesrepublik Deutschland."

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.