50 Jahre Buxtehuder Bulle - Eine Stadt feiert das Jugendbuch
Frankfurter Rundschau
Einmal mit Harry, Ron und Hermine auf dem Besen über Hogwarts fliegen - ein Traum: Bücher eröffnen jungen Menschen neue Welten. In Buxtehude hat die Liebe zum Jugendbuch Tradition.
Buxtehude - In der beschaulichen Kleinstadt Buxtehude bei Hamburg startete der Buchhändler Winfried Ziemann vor 50 Jahren eine kleine Revolution. Nicht mehr nur Erwachsene sollten bestimmen, welche Bücher Jugendliche gerne lesen, nein - die Jugendlichen selbst sollten darüber entscheiden.
Den damals 37-Jährigen ärgerte es, dass beim Deutschen Jugendbuchpreis (heute Deutscher Jugendliteraturpreis) die Meinung der jungen Leute nicht gefragt war. Er gründete im Jahr 1971 den Jugendliteraturpreis Buxtehuder Bulle, dessen Jury zur Hälfte aus Jugendlichen und zur Hälfte aus Erwachsenen bestand. Damals noch von vielen belächelt, genießt der Preis heute deutschlandweit Anerkennung und feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum.
Über die Jahrzehnte gab es prominente Namen und Bestseller unter den Gewinnern. Der erste Bulle 1971 ging an Alexander S. Neill für „Die grüne Wolke“. Michael Ende und „Die unendliche Geschichte“ wurden 1979 prämiert, 2009 der Erfolgstitel „Die Tribute von Panem“ der US-Autorin Suzanne Collins.