44 HIV-Neuinfektionen in diesem Jahr in Thüringen
n-tv
Moderne Therapien können heutzutage verhindern, dass eine HIV-Infektion in Aids übergeht. Doch dazu müssen die Betroffenen von ihrer Infektion wissen. Das ist oft nicht der Fall.
Erfurt (dpa/th) - In Thüringen haben sich in diesem Jahr bislang 44 Menschen neu mit dem Aids-Erreger HIV infiziert. Diese Zahl nannte die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung (Agethur) unter Berufung auf Zahlen des Berliner Robert Koch-Institutes. Damit zeichnet sich im Vergleich zum vergangenen Jahr eine Verringerung der HIV-Neudiagnosen ab. Bundesweit seien dem RKI in diesem Jahr bislang 2.632 neue Fälle gemeldet worden.
In Thüringen hatte die Zahl der Neudiagnosen im vergangenen Jahr mit 52 einen Höchstwert seit 2012 erreicht. In diesem Jahr liegt sie etwa auf dem Niveau der Jahre 2019 und 2021. Schätzungsweise 160 Menschen im Freistaat leben laut Agethur derzeit mit dem Virus, ohne von ihrer Infektion zu wissen. HIV wird am häufigsten beim ungeschützten Sex und beim Konsum bestimmter Drogen übertragen. Das Risiko sind hier mit Blutresten verunreinigte Drogenspritzen, über die die Viren in den Körper geraten können.
Am 1. Dezember, dem Welt-Aids-Tag, klären Regierungen, Organisationen, Mediziner und Vereine weltweit über HIV und Aids, über Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten auf. Von Aids spricht man, wenn eine Infektion mit dem HI-Virus in das fortgeschrittene Stadium übergeht. Wegen verbesserter Therapiemöglichkeiten mit hochwirksamen Medikamenten kann dies heutzutage lange hinausgezögert oder sogar verhindert werden.