35-Stunden-Woche wird im Osten zur Sache der Betriebe
ProSieben
Seit Jahrzehnten streitet die IG Metall für die 35-Stunden-Woche im Osten. Eine flächendeckende Lösung mit den Arbeitgebern kam nie zustande. Doch eine neue Vereinbarung ermöglicht nun die Angleichung der Arbeitszeit auf betrieblicher Ebene.
Für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Osten rückt die Angleichung ihrer Arbeitszeit an den Westen ein Stück näher. Die Tarifpartner haben eine Öffnungsklausel für die Flächentarifverträge in Berlin-Brandenburg und Sachsen unterzeichnet, wie IG Metall und Arbeitgeber am Montag mitteilten. Damit könnten nun in den einzelnen Betrieben jeweils entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen werden, um die Arbeitszeit schrittweise zu verkürzen. Bislang sehen die Flächentarifverträge im Osten im Vergleich zur 35-Stunden-Woche im Westen noch eine drei Stunden längere Regelarbeitszeit vor. Die Regelarbeitszeit flächendeckend zu ändern war auch bei den jüngsten Tarifverhandlungen im Frühjahr trotz zahlreicher Warnstreik-Aktionen nicht gelungen. Stattdessen einigten sich beide Seiten darauf, im Juni einen tariflichen Rahmen zu vereinbaren, innerhalb dessen Lösungen auf der Betriebsebene gefunden werden können. Dieser sieht nun vor, dass in den einzelnen Betrieben von den dortigen Betriebsräten und Arbeitgebern ab dem kommenden Jahr eine stufenweise Absenkung der Arbeitszeit ausgehandelt werden kann. Dafür soll eine zeitlich befristete Teilkompensation möglich werden: Beschäftigte müssten dann für einige Zeit beispielsweise auf einen Teil ihres Weihnachts- oder Urlaubsgelds verzichten.More Related News