2G Plus in Restaurants: Darum geht es beim Corona-Gipfel
ProSieben
Omikron breitet sich mehr und mehr aus - und nährt Sorgen vor einer kritischeren Pandemie-Lage. Die Politik will klären, wie Deutschland sich dagegen wappnet. Auch der neue Expertenrat meldet sich dazu.
Unter dem Druck hochschnellender Infektionszahlen wollen Bund und Länder über mögliche zusätzliche Corona-Maßnahmen entscheiden. Bei der ersten Beratung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidenten im neuen Jahr stehen an diesem Freitag vor allem Vorkehrungen gegen die ansteckendere Virusvariante Omikron im Blick. Im Gespräch war eine einheitliche Linie bei weitergehenden Vorgaben bei Zugang für Geimpfte und Genesene (2G plus). Für Personal in wichtigen Versorgungsbereichen sollen wohl Quarantänezeiten mit Absicherung durch Labortests verkürzt werden. Zu einer allgemeinen Impfpflicht zeichnet sich kein eiliger Beschluss noch im Januar ab.
Der Expertenrat der Bundesregierung nannte in einer am Donnerstag vorgelegten Stellungnahme vorerst keine neuen Alltagsbeschränkungen, forderte aber schnelle weitere Vorbereitungen im Gesundheitswesen. "Ein hohes Patientenaufkommen kombiniert mit akutem Personalmangel kann innerhalb von kurzer Zeit die allgemeine medizinische Versorgung in Deutschland gefährden." Für die nächsten Wochen müssten sich alle Einrichtungen auf eine erhebliche Belastungssituation einstellen - vor allem Notaufnahmen und Normalstationen in Krankenhäusern.
Daher sollten umgehend Stufenkonzepte zur Aktivierung zusätzlicher Versorgungsbereiche für infektiöse Patienten erarbeitet werden, empfahlen die 19 Experten. Zudem sollten "in allen Bundesländern Vorbereitungen zur Reduktion planbarer Eingriffe getroffen werden, die im Falle einer starken Belastung ad hoc aktiviert werden können." Die Infektionsdynamik müsse generell genau im Blick behalten werden. "Sollte absehbar in den kommenden Wochen die Belastung durch hohe Infektionszahlen und Personalausfälle zu hoch werden, ist kurzfristig eine weitere Intensivierung der Kontaktbeschränkungen erforderlich."
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bekräftigte die allgemeine Forderung nach weiteren Beschränkungen. Bei der schnellen Verbreitung der Omikron-Variante müsse man alles tun, um Ungeimpfte zu schützen, und auch Geimpfte hätten leider ein Restrisiko, sagte er im TV-Sender "Welt". "Also werden wir die Booster-Impfungen forcieren und es wird auch noch mal zu Kontaktbegrenzungen kommen müssen, aus meiner Sicht zumindest." Konkrete Angaben machte er vorerst weiterhin nicht.