
2G gegen Corona: Ungerechtigkeit gegenüber Ungeimpften oder Notbremse?
Frankfurter Rundschau
Soll des Nachteile für Menschen ohne Corona-Impfung geben? In manchen Ländern wird das nun Realität - und Sachsen macht den Anfang.
Berlin/Dresden - Sachsen bleibt das Bundesland mit der höchsten Corona-Infektionsrate. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tages-Inzidenz am Dienstag mit 483,7 an. Das war etwas niedriger als am Montag, aber immer noch der höchste Wert aller Bundesländer. Daher macht das Bundesland jetzt ernst. Als erstes Flächenland nutzt der Freistaat umfassend 2G. Nur Geimpfte und Genesene dürfen jetzt in Restaurants, Kneipen oder Diskotheken, ein negativer Corona-Test nützt nichts.
Sachsen dürfte allerdings mit diesem Vorstoß nicht alleine bleiben. Millionen Menschen in Deutschland müssen sich wohl demnächst darauf einstellen, bald im Alltag den Impfpass vorzulegen - oder draußen zu bleiben.
Die 2G-Regeln sind auch in andern Bundesländern wie Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg und Bayern geplant. Eine Option sind sie überall, wo Infektionszahlen in die Höhe schnellen und Kliniken voll laufen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) verteidigt die Beschränkungen für Ungeimpfte als Notbremse, um Schlimmeres abzuwenden: den Lockdown für Geschäfte und Lokale nämlich. Dennoch sind Expert:innen und auch Politiker:innen erstaunlich uneins, ob und wie 2G wirkt.