
25.000 Teile mit Crash-Potenzial
Die Welt
Tausende neue Satellitenprogramme verstopfen zunehmend die Umlaufbahnen. Das hat auch für die Telekommunikation böse Folgen. Doch das Umdenken über die Entsorgung ausgedienter Satelliten setzt gerade erst ein. Experten sehen vor allem ein Land in der Pflicht.
Mehr als fünf Minuten musste die International Space Station (ISS) Ende Oktober ihre Korrekturdüsen feuern, um Weltraumschrott auszuweichen, Überresten des russischen Satelliten Cosmos 1408. „Ohne das Manöver hätten die Fragmente sich laut unserer Vorhersage bis auf drei Meilen [4,8 Kilometer] an die Station annähern können“, teilte die US-Weltraumbehörde NASA mit. Mit entsprechenden Gefahren für den weiteren, ordnungsgemäßen Betrieb der ISS.
Den Müll hätte es gar nicht geben müssen. Er war das Ergebnis eines russischen Anti-Satelliten-Tests ein Jahr zuvor. Die geplante Zerstörung des einstigen Spionagesatelliten hatte international erhebliche Kritik hervorgerufen. In rund 1500 Stücke war das Gerät bei dem Manöver zerschossen worden, sie kreisen nun als Metallreste vor allem auf erdnahen Bahnen um den Globus.