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2022 - es war nicht alles schlecht
n-tv
Die Kolumnistin sitzt vor einem weißen Blatt Papier, den edlen Füller voll mit Tinte, blickt zurück, nicht im Zorn, aber ein bisschen in Resignation, und denkt sich: "Scheiß drauf, es kann doch nicht alles schlecht gewesen sein dieses Jahr." War es auch nicht.
Ein Jahr, wie es kaum anstrengender hätte sein können. In einem klassischen Jahresrückblick haben ja bereits Thomas Gottschalk und ein Freiherr freigedreht. Ich freue mich insgeheim aber, dass es anscheinend doch keine Altersdiskriminierung im TV zu geben scheint. Für Frauen sieht es natürlich schlechter aus (aber daran ist frau inzwischen gewöhnt), und auch wenn Tommy immer mehr einer älteren Dame ähnelt, so ist es doch scheinbar undenkbar, dass eine ältere Dame so einen Bums wie einen Jahresrückblick moderiert. Aber darüber wollte ich mich gar nicht auslassen, ob das nun gut ist oder nicht, wenn ein Moderator Altherrenwitze verschleudert und ein Ex-Minister wieder ins Fernsehen darf. Jeder hat schließlich eine zweite oder dritte oder zehnte Chance verdient. Ich wollte auf die letzten zwölf Monate zurückblicken unter der Überschrift "Es war nicht alles schlecht".
Wenn ich jetzt vorlesen würde, dann würde ich versuchen, bei "Esw‘rnichtallesschläscht" zu sächseln, aber ich lese zum Glück ja nicht vor, obwohl wir diese Funktion neuerdings auf unserer Seite haben und ich Sie ermuntern möchte, diese auch zu nutzen, wenn Sie zum Beispiel im Auto sitzen und eigentlich nicht auf Ihr Smartphone schielen sollen. Viel eher wollte ich jedoch versuchen, Ihnen ein paar Glücksmomente des Jahres 2022 näherzubringen. Sicher, das sind Glücksmomente aus subjektiver Perspektive und andere finden das vielleicht gar nicht so glücklich, aber ich wage zu behaupten, dass dieses katastrophale Jahr auch ein paar gute Seiten hatte.
Just als wir in der ntv.de-Redaktion überlegten, unseren Corona-Ticker auszuschalten, weil es einfach nicht mehr alle 15 Minuten etwas zu berichten gab über Corona - Gott sei Dank - dachte sich ein gewisser Wladimir P., der früher einmal in unseren Breiten ein- und ausging, hofiert und beschenkt wurde, "Ach, überfall' ich doch mal die Ukraine, die hab' ich eh längst auf dem Kieker". Was Furchtbares daraus entstand, das wissen Sie als aufmerksame ntv.de-Leser natürlich, weil Sie bestens informiert sind.