2021 setzten Polizisten rund 20.000 Mal Schusswaffen ein – aber fast nie gegen Menschen
Die Welt
Nachdem deutsche Polizisten zuletzt mehrere Menschen erschossen hatten, hagelte es Kritik. Eine WELT-Recherche zeigt: Einsatzkräfte greifen oft zur Waffe, zielen aber nur selten auf Menschen. Ein Bundesland sticht in der Statistik jedoch heraus.
Deutsche Polizeibeamte haben im vergangenen Jahr mindestens 19.858 Schüsse aus ihren Dienstwaffen abgefeuert. Das geht aus Antworten auf WELT-Anfragen an die Innenministerien der Länder sowie an die Bundespolizei hervor. Die tatsächliche Zahl dürfte etwas höher sein. Zum einen weist das hessische Innenministerium statt der exakten Daten nur eine Rundung aus. Zum anderen sind die Erhebungen nicht durchweg standardisiert und beziehen sich entweder auf die Zahl der Schüsse oder auf die Zahl der Einsätze mit Schusswaffengebrauch – bei denen jedoch teils mehr als ein Schuss abgegeben wurde.
Aus den Daten geht dennoch klar hervor: Die Einsätze richteten sich den Angaben zufolge kaum gegen Menschen. Deutschlandweit wurden für 2021 insgesamt acht Tote und 31 Verletzte durch Polizeiwaffen gemeldet. Zudem wurden bundesweit wenige Dutzend Warnschüsse abgegeben.