
180.000-mal Todesgefahr für Migrierende
DW
Auf der Balkanroute sind wieder mehr Migrierende unterwegs in Richtung EU. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Gebiete geraten, wo noch immer Minen aus den Jugoslawienkriegen in der Erde liegen.
Die Zahl der Migrierenden auf der sogenannten Balkanroute nimmt wieder zu, seit die im Frühjahr 2020 wegen der Corona-Pandemie verschärften Grenzkontrollen im Sommer 2021 von den Staaten Südosteuropas wieder gelockert wurden. Anders als 2015 ist mittlerweile nicht mehr Ungarn das EU-Land, über das die Menschen aus von Kriegen und Krisen gebeutelten Ländern versuchen, ins vereinigte Europa einzureisen; immer immer mehr Menschen versuchen, über Kroatien ins reiche Nord- und Westeuropa zu gelangen. Das vermeldete die EU-Grenzwacht-Agentur Frontex im Juli 2021 in ihrer Jahresanalyse für 2020. Laut Frontex stammten die meisten Migrierenden auf der sogenannten Westbalkanroute im vergangenen Jahr aus Syrien, gefolgt von Afghanistan und Irak. Die derzeitige Zunahme sei eine Folge des Staus, der sich während der Kontrollverschärfungen 2020 vor den Grenzen gebildet habe, heißt es im Frontext-Bericht weiter. Viele versuchten nun, auf kürzestem Weg auf EU-Territorium zu kommen, da sie befürchteten, dass die Grenzen bei steigenden Corona-Zahlen im Herbst wieder schärfer kontrolliert werden.More Related News