
17-Jährige klagen in Hessen auf Wahlrecht
Frankfurter Rundschau
Zwei junge Hessen sehen sich durch ihren Ausschluss von Kommunalwahlen in Marburg und Kassel benachteiligt. Jetzt ziehen sie vor Gericht
Der 17-Jährige Schüler Tom Kewald aus Marburg findet es „unfassbar frustrierend und unfair“, dass ihm die Kompetenz abgesprochen werde, politisch mitzubestimmen. Er klagt, um das kommunale Wahlrecht für 16-Jährige und Ältere zu erstreiten und eine Wiederholung der Marburger Oberbürgermeisterwahl vom März zu erreichen, an der er nicht teilnehmen durfte. Auch Jonathan Faust, ebenfalls Schüler und 17 Jahre alt, zieht vor Gericht. Er wehrt sich gegen seinen Ausschluss von den Kommunalwahlen in Kassel im März. „Das fand ich total ungerecht“, sagte Faust am Donnerstag in einer Onlinepressekonferenz. Es sei für sie nicht nachvollziehbar, warum die Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen reif genug sein sollten für eine Wahl, nicht aber in Hessen, fügte Kewald hinzu. In NRW und Niedersachsen dürfen junge Menschen von 16 oder 17 Jahren an Kommunalwahlen teilnehmen, so wie in insgesamt elf Bundesländern. Hessen zählt zur Minderheit der Länder, in denen die Grenze bei 18 Jahren liegt.More Related News