16 Jahre „Merkelismus“ - Studie zeigt: Deutschland braucht den radikalen Wandel
Frankfurter Rundschau
Kurz vor der Bundestagswahl warnt eine neue Studie: Nach der Ära Merkel ist nun eine radikale Neuausrichtung Deutschlands notwendig.
Frankfurt – Die Denkfabrik „European Council on Foreign Relations“ hat in einer Studie erhoben, wie Menschen aus zwölf europäischen Staaten als auch Menschen aus Deutschland die bisherige als auch die zukünftige Rolle der Bundesregierung in Europa bewerten. Darin zeigte sich eine Diskrepanz, wie die deutsche Politik im In- und Ausland wahrgenommen wird. Den Autorinnen und Autoren der Studie zufolge ergab die Untersuchung eine „starke und anhaltende Unterstützung für die deutsche Führung“ in Europa als auch „eine dauerhafte Unterstützung“ für Angela Merkel. Im Inland dominierte hingegen die Meinung, dass das „goldene Zeitalter“ Deutschlands zu Ende sei. Das sagte eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten. Diese Ansicht teilten lediglich 34 Prozent aller Befragten aus anderen EU-Staaten. „Die größte Herausforderung für den Wahlsieger [...] wird darin bestehen, die Deutschen davon zu überzeugen, dass die Art und Weise, wie ihr Land mit der EU zusammenarbeitet, grundlegend geändert werden muss“, erklärte Jana Puglierin, als Forscherin an der Studie beteiligt, dem Guardian. Nach 16 Jahren „Merkelismus“, wie die Autorinnen und Autoren Merkels Ära bezeichneten, müsse ihre Nachfolgerin beziehungsweise ihr Nachfolger weniger auf „den Ansatz, den EU-Zusammenhalt über alles andere zu stellen“ setzen. Stattdessen müsse sich diejenige beziehungsweise derjenige „mit den Themen auseinandersetzen, die [...] Bürgern wichtig sind, und seinen EU-Partnern klare Vorstellungen davon geben, wie die EU [...] wettbewerbsfähig sein“ könne, so Puglierin im Interview.More Related News