12.000 Menschen demonstrieren in Frankfurt gegen Putin – Uneinigkeit über Waffenlieferungen
Frankfurter Rundschau
Die Friedensdemonstration in Frankfurt gegen den russischen Angriffskrieg ist sich uneins über Waffenlieferungen in die Ukraine.
Frankfurt – Lilia Dejaki hat die Botschaft von Wolodymyr Selenskyj beherzigt. Der ukrainische Präsident hatte die Ukrainerinnen und Ukrainer auf der ganzen Welt aufgefordert, laut zu sprechen und den Menschen überall zu erzählen was in der Ukraine passiert. „Wir sterben für euch, aber wir brauchen Waffen. ,Helft uns!‘, hat er gesagt“, sagte Dejaki am Sonntag auf der Bühne des Opernplatzes.
Während sich Tausende Menschen bei einer der größten Friedensdemonstrationen der vergangenen Jahre in Frankfurt einig in der Verurteilung des russischen Angriffskriegs waren, waren die Meinungen unterschiedlich dazu, wie die deutsche Bundesregierung handeln soll. Waffen an die Ukraine schicken? Die Bundeswehr aufrüsten?
Ein Bündnis aus 50 Organisationen hatte zu der Demonstration aufgerufen. Unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Attac und „Fridays for Future“. Die Polizei zählte 11.000 Teilnehmende, die nach der Kundgebung noch durch die Stadt zogen. Die Veranstalter sprachen von 12.000 Menschen. Auch in anderen deutschen Großstädten wie in Wiesbaden versammelten sich Tausende.
„Ich will doch nur eine heile Welt“, sang die Band Fee gegen 12 Uhr. Selbst gebastelte Friedenstauben in Gelb und Blau waren neben den Fahnen der verschiedensten Organisationen, der Ukraine und der EU-Flagge zu sehen. Kinder, die Schilder gemalt hatten, standen inmitten von Menschen der Friedensbewegung. Auch viele Ukrainerinnen und Ukrainer.
„Wir stehen für Demokratie. Für Hoffnung. Für Frieden. Deshalb setzen wir aus dem Herzen unserer Heimatstadt ein Zeichen für die Ukraine und gegen den Krieg im Herzen Europas“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Er sei „stolz“, dass so viele Menschen gekommen seien. „Das ist gigantisch.“