
100 Prozent Impfquote, 1000er-Inzidenz – doch die Corona-Impfung auf Gibraltar wirkt trotzdem
Frankfurter Rundschau
Gibraltar hat trotz hoher Impfquote eine Corona-Inzidenz von über 1000. Ein näherer Blick auf die Zahlen zeigt allerdings: Dramatisch ist die Situation nicht.
Gibraltar – Im kleinen Gibraltar sind nahezu 100 Prozent der Bevölkerung geimpft. Doch auch in dem britischen Überseegebiet, das ganz im Süden der Iberischen Halbinsel liegt, steigen die Corona-Fallzahlen an. Gegnerinnen und Gegner der Impfung sehen diesen Umstand als Beweis dafür an, dass die Vakzine nicht helfen. Kann das in Gibraltar wirklich beobachtet werden?
Vor einigen Tagen teilte die Regierung Gibraltars mit, offizielle Weihnachtsfeiern, Empfänge und ähnliche Zusammenkünfte aufgrund der dynamischen Corona-Infektionsentwicklung abzusagen. Die Bevölkerung solle nach eigenem Ermessen handeln. „Die Regierung rät dringend davon ab, in den nächsten vier Wochen, in denen das Impfauffrischungsprogramm durchgeführt wird, größere private Veranstaltungen, Partys oder Empfänge zu organisieren“, hieß es in einer Mitteilung.
Gibraltar hat nach eigenen Angaben bis Sonntag (21.11.2021) 40.892 Erst- und 39.816 Zweitimpfungen verteilt. In dem dicht besiedelten Land, das insbesondere für seinen Felsen und die Glücksspielindustrie bekannt ist, leben nicht einmal 35.000 Menschen. Die hohe Zahl an Corona-Impfungen kommt zustande, da auch Pendlerinnen und Pendler die Vakzine verabreicht bekommen. Zahlreiche Arbeitskräfte aus Spanien reisen täglich nach Gibraltar ein.