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100.000 Pfund - Rechtsradikaler muss Schadensersatz an syrischen Jungen zahlen
Frankfurter Rundschau
Ein Brite bezeichnet ein syrisches Kind als Gewaltäter. Das kostet ihn jetzt jede Menge Geld.
London - Tommy Robinson, ein bekannter rechtsradikaler britischer Aktivist, muss Schadenersatz in Höhe von 100.000 Pfund (umgerechnet rund 117.000 Euro) an einen syrischen Schuljungen zahlen. Das entschied ein britisches Gericht am Donnerstag (23.07.2021), weil Robinson das Kind durch Äußerungen in sozialen Onlinenetzwerken verleumdet habe. Hintergrund ist folgender: Der syrische Junge Dschamal Hidschasi war im Jahr 2018 auf dem Spielplatz einer Schule in Nordengland angegriffen worden. Daraufhin verbreitete Robinson in zwei Videos auf Facebook das Gerücht, dass Hidschasi selbst ein Gewalttäter sei. Wie die Anwältin des Jungen, Catrin Evans, mitteilte, erhielt ihr Mandant daraufhin Morddrohungen. Vor Gericht sagte der rechtsradikale Tommy Robinson, dass seine Äußerungen über Hidschasi im Wesentlichen wahr gewesen seien. Dabei führte er ins Feld - bürgerlich heißt er Stephen Yaxley-Lennon -, „dutzende Berichte über aggressives, missbräuchliches und betrügerisches Verhalten“ des Jungen gesammelt zu haben. Seine Äußerungen konnte Robinson jedoch nicht beweisen.More Related News