1. FC Köln trotzt dem Dortmunder Ansturm
DW
"So reicht es dann nicht", sagte ein leicht frustrierter BVB-Verteidiger Manuel Akanji nach der Partie im Müngersdorfer Stadion. Im Kampf um den Titel liegen die Dortmunder nun wieder sechs Punkte zurück.
Beim Startelf-Comeback von Erling Haaland hat Borussia Dortmund im Titelrennen einen empfindlichen Dämpfer erlitten. Der BVB kam am Sonntagabend zum Abschluss des 27. Spieltags beim 1. FC Köln nur zu einem ernüchternden 1:1 (1:1) und liegt nun sechs Punkte hinter Bayern München auf Platz zwei. Mit 40 Punkten hat der FC weiter gute Chancen auf den Europapokal. Und wieder einmal zeigte sich, dass die Kölner von ihrem Trainer Steffen Baumgart auf die unterschiedlichsten Gegner blendend eingestellt werden.
Während Haaland erstmals seit dem 22. Januar von Beginn an spielen konnte, musste der von seiner Corona-Infektion genesene Mats Hummels zunächst auf der Bank Platz nehmen. Kapitän Marco Reus fehlte weiterhin. Zudem musste BVB-Trainer Marco Rose unmittelbar vor dem Anpfiff reagieren: Nico Schulz klagte nach dem Aufwärmen über muskuläre Probleme, für ihn begann Raphael Guerreiro.
Der Portugiese war es auch, der mit einem wuchtigen Schuss Kölns Torhüter Marvin Schwäbe zu einer ersten Parade zwang (6.). Kurz darauf traf Wolf nach einem langen Ball von Jude Bellingham zur Führung (8.). Zu diesem Zeitpunkt wurde Kölns Rechtsverteidiger Benno Schmitz behandelt, Dortmund nutzte die kurze Überzahl aus.
Doch das Tor gab den Gästen nicht die erhoffte Sicherheit, stattdessen biss sich Köln unterstützt von 50.000 Zuschauern in die Partie. Und Haaland? Der Stürmer vergab eine gute Möglichkeit (25.), ansonsten aber hatte der Norweger kaum Bindung zum Spiel. Wie die gesamte Dortmunder Mannschaft lief er in dieser Phase meist hinterher, Köln übernahm zunehmend die Kontrolle - und kam durch Andersson zum verdienten Ausgleich (36.).
Hummels kam zur zweiten Halbzeit für den angeschlagenen Felix Passlack ins Spiel, Rose stellte defensiv auf eine Dreierkette um. Dortmund hatte nun mehr Zugriff und leistete sich deutlich weniger Ballverluste. Zwingende Torchancen blieben die Ausnahme, Köln verwickelte die Dortmunder immer wieder in Zweikämpfe und kam selbst zu Abschlüssen. Aber der Sieg war keiner der beiden Mannschaften mehr gegönnt. BVB-Trainer Marco Rose machte dennoch eine gute Miene zum Spiel: "Es ist ein gerechtes Ergebnis, es war ein sehr, sehr intensives Bundesligaspiel. Meine Jungs haben heute alles rausgefeuert nach einer intensiven englischen Woche. Was Einstellung und Haltung betrifft, muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Auch wenn wir natürlich enttäuscht sind, weil wir gerne gewonnen hätten."