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„Wir waren der Puffer. Doch dieser Puffer fehlt jetzt eben“
Die Welt
Ein Feldwebel der Bundeswehr hat erst in Afghanistan gedient, nun wird er nach Mali geschickt. Und deshalb stellt er sich die Frage, ob das alles wirklich noch Sinn ergibt. Denn aus seiner Sicht fehlen die politische und strategische Weitsicht.
Als er das Foto des letzten amerikanischen Fallschirmjägers sieht, der die letzte Maschine der US-Airforce mit seinem Gewehr in der Hand besteigt, konnte ein Bundeswehr-Feldwebel in Deutschland kaum glauben, was da vor sich ging. Eine Nachtsicht-Kamera hatte die Szene festgehalten, für den Feldwebel war sie nur schwer zu ertragen. „Ich habe mich gefragt, wie schlecht sich dieser Soldat in diesem Moment gefühlt haben muss. Wie ein geprügelter Hund Afghanistan verlassen zu müssen. Mit solch einer schlagkräftigen Truppe. Einer Flucht gleich. Er tat mir in diesem Moment so unendlich leid“, erzählt der 40-Jährige. Der Feldwebel weiß, wovon er spricht. Er sei keiner von denen mit „heizungsnaher Verwendung“, erklärt er, sondern ein „Straßenköter“. So nennen sich jene Bundeswehrsoldaten selbst, die in den harten Gebieten aktiv werden müssen. Zweimal war er in der Vergangenheit als Angehöriger des Jäger-Bataillons in Afghanistan stationiert gewesen. Hat afghanische Soldaten ausgebildet und auch mit ihnen gekämpft. In den nächsten Wochen wird er nach Mali fliegen, es ist sein zweiter Afrika-Einsatz. Auch deshalb will er aus Sicherheitsgründen anonym bleiben.More Related News