„Wir sind gut über den Winter gekommen und hätten Strom aus Atomkraft nicht gebraucht“
Die Welt
Bei „Anne Will“ fordern Politiker der CDU und FDP, die Atomenergie nicht ganz aufzugeben. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt will auch den Kohleausstieg beschleunigen. Physiker Harald Lesch sieht kein Stromproblem, aber Sprengkraft bei gesellschaftlichen Themen.
In Deutschland entsteht nach mehr als 60 Jahren keine Atomenergie mehr. Die verbliebenen drei AKWs sind abgestellt und werden zurückgebaut. Bundeskanzler Olaf Scholz will den Anteil von erneuerbaren Energien am Strommix von 46 Prozent auf 80 Prozent im Jahr 2030 steigern. Dazu brauche es vier bis fünf neue Windkrafträder pro Tag, hinzu umgerechnet mehr als 40 Fußballfelder voller Solaranlagen. Doch derzeit entstehen allein an Windkrafträdern täglich nur 1,5 Windkrafträder in Deutschland.
Sind die Ziele also überhaupt zu erreichen? Diese Frage beschäftigte die Runde bei „Anne Will“ am Sonntagabend. Ist der Atom-Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung? Ist es realistisch, dass Deutschland bis 2023 die 80 Prozent erreicht? Diese und andere Fragen richtete die Moderatorin an ihre Gäste. „Nein, das ist nicht realistisch“, konstatierte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).