
„Wir sehen ein Scheitern des aktuellen Modells von Regierungsführung“
Die Welt
Die Open Society von George Soros fördert Demokratien, die dennoch weltweit auf dem Rückzug sind. Stiftungspräsident Malloch Brown sieht Ursachen in Russland und China – aber auch im Westen. Und äußert sich zum Vorwurf, durch Unterstützung der „Farbrevolutionen“ mitschuldig am Ukraine-Krieg zu sein.
Die 1993 vom US-Investor George Soros gegründeten Open Society Foundations, eine Gruppe von Stiftungen, ist die zweitgrößte der Welt, nach der Bill & Melinda Gates Stiftung. Open Society fördert offene Gesellschaften und Zivilgesellschaften weltweit. Seit Anfang 2021 ist Mark Malloch Brown ihr Präsident. Der Journalist und Ökonom war Kabinettschef von UN-Generalsekretär Kofi Annan und anschließend stellvertretender UN-Generalsekretär von April bis Ende 2006. Von 2007 bis 2009 war er Staatsminister im Außenministerium unter Premier Gordon Brown.
WELT: Lord Malloch Brown, die Open Society Foundations wollen offene Gesellschaften – oder wie andere sagen würden: demokratische Gesellschaften – fördern. Derzeit scheinen Offenheit und Demokratie aber weltweit auf dem Rückzug zu sein. Warum ist das so, Ihrer Meinung nach?