
„Wir nicken nicht alles ab“ – Grüne unter Druck
Die Welt
Ende der Harmonie: SPD und FDP vermeiden bei den Ampel-Gesprächen jede konkrete Festlegung bei Themen wie Energiewende, Klimaschutz, Mobilität. Die Grünen sind enttäuscht - und senden die ersten Warnsignale an die potenziellen Regierungspartner.
Auf einmal ist es vorbei mit Harmonie und Verschwiegenheit. Auch mit den ebenso schwurbeligen wie großspurigen Formulierungen von der „Fortschrittskoalition“, vom „Zukunftsbündnis“, von „Aufbruch und Erneuerung“, die Sozialdemokraten, Grüne und FDP dem lethargischen Land bescheren wollen.
Stattdessen geht es in Berlin bei den Verhandlungen über eine Ampel-Koalition plötzlich um „fehlende inhaltliche Substanz“, um „offene Baustellen“, um „zu wenig Fortschritt“ und einen Zeitplan, der nun eventuell doch nicht eingehalten werden könne. Negativzuschreibungen, mit denen die Grünen Ende dieser Woche den Stand der Bündnisgespräche kommentiert haben. Vorsichtige Kritik, mit der man, so heißt es in der grünen Parteizentrale beschwichtigend, „nur ein kleines Warnsignal“ an die potenziellen Regierungspartner senden wolle. Doch das ist es natürlich nicht allein.